Seit 65 Jahren bin ich hier. Eine lange Zeit.
Seit ich denken kann bin ich kreativ, ich kann nicht anders.

‘Leben heisst leiden’ hat schon Buddha erkannt. Meine Arbeit versucht etwas Licht im Betrachter zu erzeugen, denn das Licht in uns müssen wir selber anzünden, indem wir lieben was wir machen. Ich arbeite stets mit Menschen um zu helfen.
Ich arbeite jetzt mit jungen Kids, welche sich in dieser ‘Puppenkiste’ was wir Gesellschaft nennen nicht zurechtfinden.
Schau die Welt an wie sie ist! In den Kindern spiegeln sich die Hoffnungen und Erwartungen, welche mal unsere eigenen waren. ‘Die Welt ist schlecht, da hat er eben leider recht!’ (B. Brecht)
Das Gute müssen wir selber erschaffen. Liebe heisst die Medizin. Doch was machen die Menschen?

Mit meiner Kunst habe ich nichts erreicht, nur Neid, Verleumdung, Spott, Hass und Bösartigkeit habe ich erfahren, als ich glaubte Erfolge zu haben. Aber alle Lobgesänge waren nur lauwarme Luft……
Als ich 2017 anfing auszusteigen, begann eine Zeit die zu meiner Katharsis wurde, welche 3 Jahre dauerte.

Jetzt bin ich bei mir selbst angekommen.
Eine Katharsis für alle Menschen ist nötig, denn wir stehen am Abgrund. Der Planet reagiert jetzt auf die Zerstörung der Lebensgrundlagen, welche wir verursachten.
Der neue UNO- Klimabericht redet Klarsprache. Jetzt muss etwas geschehen, sonst wird die menschliche Zivilisation sich selber auslöschen.
Doch es gibt Hoffnung, aber was wir brauchen ist Mut, Zuversicht, Solidarität, Liebe und Handlungsbereitschaft. Jetzt ist die Politik gefordert. Mit Volksabstimmungen können globale Katastrophen nicht angegangen werden.
Ich bleibe daran, das Gute zu erschaffen, indem ich am Traum festhalte, denn selbst ‘wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich noch heute einen Apfelbaum pflanzen’, meinte Luther mal.
Jetzt lebe ich ein einfaches, zurückgezogenes Leben und konzentriere mich auf das was wichtig ist. Ohne die Hilfe meiner liebsten Menschen hätte ich die Katharsis der letzten Jahre nicht überlebt.
Das Leben eines Mönchs, eines Malers, eines Musikers, Menschen und Gärtners; das erfüllt mich und gibt mir die Kraft, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Ein Kommentar zu “Aus dem Tagebuch eines Künstlers…”